Das solltest du bei der Herstellung von filigranen Betonplatten beachten
Auch wenn es nicht unbedingt typisch für den Werkstoff Beton ist, lassen sich dennoch filigrane Platten mit Materialstärken unter 20 mm herstellen. Dabei sind jedoch einige wichtige Punkte zu beachten:
1. Die Auswahl des richtigen Betons
Besonders wichtig ist die Auswahl des richtigen Betons. Für Betonplatten mit einer Materialstärke unter 20 mm empfiehlt sich die Verwendung einer feinkörnigen, hochfesten Mischung, wie z.B. unseren hochfesten Vergussbeton mit einer Nennfestigkeit von 100 N/mm² und einer Maximalkorngröße von 1,6 mm.
Natürlich kannst du auch eine hochfeste Betonmischung selbst aus Einzelkomponenten herstellen. Eine entsprechende Mischanleitung findest du hier.
2. Die Auswahl der richtigen Armierung
Je filigraner die Tischplatte, desto höher sind die Anforderungen an die Bewehrung des Betons. Hier bietet sich eine Kombination aus Armierungsfasern und Armierungsgewebe an.
Armierungsfasern werden dem Frischbeton beim Anmischen zugegeben. Sie wirken als Mikro-Bewehrung, beugen Schwindrissen vor und nehmen Spannungen im Beton auf.
Armierungsgewebe sind flexibel, lassen sich leicht zuschneiden und können entweder einlagig oder in mehreren Schichten in den Beton eingelegt bzw. eingearbeitet werden. Bei sehr filigranen Betonplatten erfolgt dies in der sogenannten Laminiertechnik.
Um die größtmögliche Belastung aufnehmen zu können, sollte das Armierungsgewebe möglichst weit oben in der Schalung, also an der späteren Unterseite der Betonplatte, eingebracht werden.
3. Die Nachbehandlung des Betons
Der wohl wichtigste Arbeitsschritt bei der Herstellung filigraner Betonplatten ist die ordentliche Nachbehandlung des Betons.
Während der Aushärtung bilden sich im Beton Spannungen. Dies kann bei filigranen Platten zum sogenannten Schüsseln führen, wobei sich die Betonplatte wölbt. Ziel der Nachbehandlung ist es, diese Spannungen möglichst gering zu halten.
Dies erreicht man, indem man das frisch gegossene Betonteil vor direkter Sonneneinstrahlung und Zugluft schützt, indem es mit einer Kunststoffplane abgedeckt wird. So wird verhindert, dass das zum Abbinden benötigte Wasser im Beton über die Oberfläche verdunstet.
Nach dem Ausschalen sollte die Betonplatte waagerecht auf drei schmalen Auflageflächen gelagert werden, sodass die Luft auch unter der Platte gleichmäßig zirkulieren kann. Der Beton kann so die Feuchtigkeit gleichmäßig an die Umgebungsluft abgeben, wodurch Spannungen im Beton reduziert werden.
Zusätzlich empfiehlt es sich, den Beton über einen Zeitraum von 2-3 Tagen feucht zu halten. Hierzu besprühe ich die Ober- und Unterseite der Platte mehrfach täglich gleichmäßig mit Wasser; hierfür verwende ich eine Sprühflasche.
Wenn du alle diese Tipps befolgst, sollte dir auch die Herstellung von handwerklich anspruchsvollen Betonplatten gelingen.
Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Projekt!