Meine Geschichte

Mein Weg zum Handwerker und YouTuber

Mein Name ist Frank, und heute möchte ich dir einen spannenden Teil meiner Lebensgeschichte erzählen, der eng mit meiner Leidenschaft für Beton und Heimwerken verbunden ist. Ach ja, und natürlich erfährst du hier auch, wie ich mehr oder weniger durch einen Zufall YouTuber wurde.

Die Reise begann bereits im Jahr 2014, als wir unseren Hausbau abgeschlossen und auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Tisch für unser Wohnzimmer waren. In den Möbelhäusern fanden wir einfach nicht das, wonach wir suchten - einen modernen, minimalistischen Loungetisch. Doch dann stieß ich im Internet auf Berichte über Möbel aus Beton. Sofort war ich fasziniert von der Idee und dem puristischen Design, aber die Frage war: Wo bekommt man einen solchen Tisch her? Ich bin kein gelernter Handwerker, mein handwerkliches Geschick war aber nach dem Hausbau dennoch nicht auf dem untersten Niveau, also dachte ich: "Warum nicht einfach selbst machen?"

Mit dieser Entschlossenheit machte ich mich ans Werk. Mein erster Versuch war voller Enthusiasmus, aber auch geprägt von Naivität. Ich besorgte Betonestrich und Schalungsholz im Baumarkt und montierte die Schalung, ohne zu wissen, dass das Holz dafür ungeeignet war und ich grundlegende Anfängerfehler beim Schalungsbau machte. Den Beton mischte ich per Hand, was sich als sehr mühsam und unpraktisch erwies.

Nach 24 Stunden des Wartens war die Tischplatte bereit, aber das Ergebnis war alles andere als zufriedenstellend. Die Oberfläche des Betons war rau, die Kanten bröckelten, und der Tisch war viel zu schwer. Enttäuscht und frustriert zerkleinerte ich den Betonklotz mit einem Vorschlaghammer und entsorgte ihn auf dem Wertstoffhof.

Trotz dieser Niederlage gab ich nicht auf. Die Faszination für Beton hatte mich gepackt, und meine Entschlossenheit war ungebrochen. Ich begann, im Internet nach Informationen über die Verarbeitung von Beton zu suchen. Zu dieser Zeit gab es in Deutschland noch nicht viel über Betonmöbel zu finden, und Informationen zu Mischungsverhältnissen wurden durch die Hersteller von Betonmöbeln wie Staatsgeheimnisse gehütet. Die Recherchen waren nicht ganz einfach, aber ich konnte hierdurch zumindest die Grundlagen der Betonverarbeitung erlernen.

Mit diesem neuen Wissen und vorangegangenen Materialtests wagte ich schließlich einen zweiten Versuch. Das Ergebnis war immer noch nicht ganz perfekt, aber schon um Welten besser als beim ersten Mal. Dieser Tisch fand dann auch seinen Platz in unserem Wohnzimmer und wurde nach einem Jahr durch ein noch filigraneres Modell ersetzt.

Die Idee zur gewerblichen Herstellung von Betonmöbeln entstand, als Freunde und Bekannte meinen selbst gebauten Couchtisch bewunderten und wissen wollten, wo man einen solchen Tisch kaufen kann. Als ich ihnen dann sagte, dass ich ihn selbst gemacht hatte, kamen auch schon die ersten Bestellungen.

Ich vertiefte mein Wissen über Beton noch weiter und wandelte mein Hobby in ein Nebengewerbe um. Über 2,5 Jahre hinweg betrieb ich eine kleine Manufaktur mit einem eigenen Shop und spezialisierte mich auf individuelle Tische, Sideboards und Bänke aus Beton, Stahl und Holz.

Letztendlich musste ich die gewerbliche Produktion aufgeben, da familiäre und berufliche Veränderungen meine Zeit stark begrenzten. Doch meine Leidenschaft für Beton blieb ungebrochen. Die Arbeit mit Beton kann bereits ab dem ersten Tag süchtig machen - ich bin das beste Beispiel dafür!

So kam ich zu YouTube

Ich weiß es noch, als ob es gestern war. Es war ein Tag im Sommer 2018, als ich einen Anruf von einer ehemaligen Kundin aus Hamburg erhielt, die ein weiteres Möbelstück in Auftrag geben wollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Manufaktur aber bereits geschlossen. Als ich ihr diesen Umstand mitteilte, sagte sie zu mir, dass sie auch gerne selbst ein Möbelstück aus Beton bauen würde, aber im Internet leider keine Informationen dazu finden konnte. Und dann machte sie mir einen Vorschlag, der mein Leben verändern sollte.

"Was hältst du davon, einen YouTube-Kanal zu eröffnen und dort dein Wissen mit anderen Interessenten zu teilen?"

Nachdem ich den Anruf beendet hatte, saß ich noch eine ganze Weile nachdenklich in meinem Garten. Die Idee ließ mich nicht mehr los. Ich begann Nachforschungen anzustellen und Videos von anderen Handwerkern auf YouTube anzusehen. Ich stellte fest, dass viele von ihnen auch keine perfekten Redner und Entertainer waren, aber ihre Leidenschaft und Fachkenntnisse machten sie unglaublich fesselnd. Wenn sie es konnten, dann konnte ich es vielleicht auch?!

Ich beschloss daraufhin, es einfach mal zu versuchen, reaktivierte meine einfache Werkstatt in meiner Garage und drehte erste einfache Videos mit dem Handy. Die ersten Videos waren noch heutigem Maßstab alles andere als gut, ich versprach mich oft, vergaß meinen Text und schien vor der Kamera steif wie ein Brett. Der Videodreh war nicht einfach, aber ich ließ mich nicht entmutigen und habe einfach weitergemacht. Und siehe da, mit jedem Video wurde es etwas besser.

Die ersten 1,5 Jahre auf meinem YouTube-Kanal waren eine echte Herausforderung. Die Anzahl der Abonnenten, Views und Kommentare stieg nur sehr langsam, und ich zweifelte oft an mir selbst. Aber dann, ganz unverhofft, begannen die Kommentare zu kommen, Menschen, die sich für meine Videos und meine Arbeit interessierten. Ich fand Freude daran, mit der Community zu kommunizieren, ihnen zu antworten und ihnen bei Fragen zu helfen. Zum Glück bin ich grundsätzlich ein sehr ehrgeiziger Mensch und werfe die Flinte bei kleinen Rückschlägen nicht gleich ins Korn. Diese Eigenschaft hat mir in dieser Zeit sehr weitergeholfen.

Heute, Jahre nach dem damaligen Telefonat, konnte ich einen YouTube-Kanal mit mehr als 100.000 Abonnenten aufbauen, die meine Arbeit verfolgen und schätzen. Ich konnte in dieser Zeit nicht nur meine handwerklichen Skills verfeinern, sondern mich auch persönlich weiterentwickeln und aus meinem Hobby ein kleines Unternehmen machen. Ich habe dadurch auch gelernt, dass es manchmal nur einen Anruf braucht, um das Leben in eine aufregende neue Richtung zu lenken.